Du liebst es, dich auszupowern, trainierst mit Ehrgeiz, achtest auf deine Ernährung und willst das Beste aus dir herausholen.
Doch plötzlich fühlst du dich müde, dein Zyklus bleibt aus, die Leistung sinkt und dein Körper macht nicht mehr mit.
Wenn dir das bekannt vorkommt, ist es Zeit, über RED-S zu sprechen. Ein Syndrom, das viele Frauen im Sport betrifft, aber viel zu selten erkannt wird.
Was ist RED-S ?
RED-S steht für Relative Energy Deficiency in Sport. Das Syndrom entsteht, wenn dein Körper über längere Zeit weniger Energie bekommt, als er braucht, zum Beispiel durch zu wenig Nahrung bei gleichzeitig intensivem Training. Man spricht dann von Low Energy Availability (LEA).
2014 wurde RED-S vom Internationalen Olympischen Komitee offiziell als Syndrom anerkannt. Es betrifft weibliche und männliche Athlet:innen, zeigt sich bei Frauen jedoch besonders durch Zyklusstörungen oder Zyklusverlust.
Die offizielle Definition von RED-s laut dem Internationalen Olympischen Komitee lautet wie folgt: „RED-S is a syndrome of impaired physiological and/or psychological functioning experienced by female and male athletes that is caused by exposure to problematic (prolonged and/or severe) low energy availability. The detrimental outcomes include, but are not limited to, decreases in energy metabolism, reproductive function, musculoskeletal health, immunity, glycogen synthesis and cardiovascular and haematological health, which can all individually and synergistically lead to impaired well-being, increased injury risk and decreased sports performance.“
Wie entsteht RED-S?
Die Ursache von RED-S ist ein Energiedefizit, das sowohl bewusst als auch unbewusst entstehen kann:
- strenge Diäten oder Essrestriktionen
- intensives Training ohne angepasste Ernährung
- Leistungsdruck, Stress oder gestörtes Körperbild
Durch diese negative Energiebilanz hat dein Körper nicht genügend Energie zur Verfügung, um alle Körperfunktionen aufrechtzuerhalten und "spart" folglich Energie ein, indem er nicht-lebenswichtige Prozesse, wie etwa Zyklus, Verdauung oder Immunsystem herunterfährt.
Gerade sportliche Frauen sind besonders anfällig für RED-S, da hormonelle Schwankungen im Zyklus zusätzlich Einfluss auf den Energiebedarf und das körperliche Gleichgewicht nehmen. Leider wird dem Thema Zyklusgesundheit nach wie vor in vielen Sportarten zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt, und das, obwohl in vielen Sportarten bis zu 80 % der Athletinnen betroffen sind.
Warnzeichen: So kann sich RED-S bemerkbar machen
Achte auf diese Symptome, besonders in Kombination:
- Ausbleiben der Periode oder unregelmäßiger Zyklus
- Verminderte Leistungsfähigkeit
- Erschöpfung und anhaltende Müdigkeit
- Stimmungsschwankungen, Gereiztheit, Angst
- Libidoverlust
- Infektanfälligkeit
- Verdauungsprobleme
- Knochenschmerzen, häufige Verletzungen
Langfristig kann RED-S zu ernsthaften Gesundheitsproblemen wie Unfruchtbarkeit, Osteoporose, Depressionen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen.
RED-S vorbeugen? So geht´s.
Die gute Nachricht: Du kannst viel tun, um deinen Körper zu unterstützen:
- Ausreichend essen – besonders in Trainingsphasen
Keine Angst vor Kohlenhydraten & gesunden Fetten!
- Menstruationszyklus tracken
Er ist ein natürlicher und wertvoller Gesundheitsindikator.
- Zyklusbasiert trainieren
Trainiere im Einklang mit deinen Hormonen.
- Bewusste Regeneration einplanen
Ruhephasen sind wichtig, um langfristig leistungsfähig zu bleiben.
- Professionelle Hilfe suchen
z.B. Sportmedizin, Hormonberatung oder Gynäkolog:in
- Mentale Gesundheit ernst nehmen
Hinterfrage deinen Leistungsanspruch und die innere Haltung zum eigenen Körper
- Offen über Symptome sprechen
Du bist nicht allein – Austausch schafft Bewusstsein.
Fazit: Deine Energie ist wertvoll – für Gesundheit & Leistung
RED-S ist mehr als nur ein vorübergehendes Tief, es ist ein ernstzunehmendes Warnsignal deines Körpers. Gerade für sportliche Frauen ist es wichtig, achtsam zu sein und gesundheitliche Symptome wie Erschöpfung, Leistungsabfall oder Zyklusprobleme ernst zu nehmen. Ein ausgeglichener Zyklus, seelisches Wohlbefinden und körperliche Leistung schließen sich nicht aus, sondern gehören zusammen.
Sprich darüber. Tausche dich aus. Hol dir Unterstützung, wenn du sie brauchst.
Quellen:
Roar - Dr. Stacy Sims
Mountjoy M, et al. (2024). IOC Consensus Statement on REDs. British Journal of Sports Medicine
https://sportaerztezeitung.com/rubriken/ernaehrung/13482/red-s/
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